9. Juli 2020

Auf nach Fehmarn

Doch noch ein Segelurlaub in diesem Jahr trotz Corona. Lange war unklar, ob dies überhaupt möglich war, da wir erst seit Anfang Juni überhaupt zur Yuendumu nach MV einreisen durften. Und jetzt sitzten wir hier im Regen ein der typischen Westwindlage in Fehmarn und überlegen, gemeinsam mit unseren Freunden von der Puffin, wie und wohin wir weiterfahren werden.

 

Wie in jedem Jahr brauchten wir noch das halbe Wochenende, um die letzten Besorgungen zu machen und das Boot wieder fit für den Sommertörn zu bekommen. Dank Corona konnten wir einige Arbeiten, die wir uns für das Frühjahr vorgenommen hatten, nicht durchführen und so konnte nur das Nötigste gemacht werden, damit es losgehen konnte. Am Samstag musste zumindest das Unterschiff noch von den vielen Seepocken befreit werden, insbesondere die Schiffsschraube, da mit eine realistische Chance haben, um aus dem Hafen zu kommen. Denn der Wind blies stetig aus W bis SW, was das Ablegen erschwert, da wir gegen unsere Kaimauer gedrückt werden und nur unter dem Einsatz von einigen Tampen den Bug von unserem Langkieler durch den Wind gedrückt bekommen. Leider nahm der Wind stetige von 5 auf 6 Bft mit Böen von 8-10 zu und die Welle draußen in Richtung Fehmarn stieg stetig von 1.50 auf 2m an. So entschlossen wir uns notgedrungen unsere Abreise erst einmal zur verschieben. Zum Leidwesen unserer Kinder, da sie natürlich auf ein zügigen Start gehofft hatten, um möglichst schnell ihre Urlaubdsfreunde von der Puffin zu treffen, die dort schon eine Woche im durchmischten Sommerwetter verbracht haben.

Aber was soll’s, am Dienstag ging es dann endlich los, nachdem der durchziehende Sturm sich ein wenig gelegt hatte. Mit dem dritten Reff im Groß machten wir uns auf dem Weg die Warnow hoch zur Ostsee zu fahren. Dort schlug uns die aufgewühlte See mit immer noch 1.5m entgegen und wir fuhren bei 4 Bft unter vollen Maschinenleistung erst einmal gegen die See in Richtung Kühlungsborn an, um ein wenig Höhe zu gewinnen, damit wir später hoch am Wind Kurs auf Burg Tiefe Fehmarn nehmen zu können. Glücklicherweise drehte der Wind wie angekündigt mehr auf West und wir konnten endlich Segel setzen. Groß und Klüver wurden gesetzt. Doch so hoch am Wind war es nur unter Einsatz der Maschine möglich den Kurz zu halten. Je weiter wir uns Fehmarn näherten, desto mehr nahm der Wind zu.

Bis ca. 10 SM vor Burg Tiefe hatten wir stetigen Wind und sogar die Sonne war uns wohl gesonnen und wir machen mit 6 Knoten wieder alles gut an Zeit was wir mit unseren 3 Knoten unter Motor gegen die Welle verloren hatten. Dann zogen jedoch leider die angekündigten grauen Wolken auf, die Sicht wurde schlechter, der Regen setzte ein und der Wind drehte, dass wir alle Segel bergen mussten, um Kurs auf den Yachthafen zu nehmen. Wieder einmal streikte unsere Klüverrollanlage unter dem starken Wind. Wir konnten das Segel nicht komplett einrollen. Der Wind zerrte am Segel und wir mussten es bergen. Zur Einfahrt in den Hafen nahm der Wind ein wenig ab und auch der Regen machte ein kleine Pause, so dass wir am Kopf von Steg 5 festmachen konnten, den die Puffin Crew zurvor durch Verlegen ihres Bootes in eine Box, freigemacht hatten.