31. Juli 2019
Schweden nach Gedser
Die Fahrt von Ystad nach Klintholm war die längste Strecke auf unserer Rücktour. Daher warteten wir auf günstige Bedingungen zum Segeln, denn 53 Seemeilen unter Motor zu fahren kam nicht in Frage. Am Sonntag kam der Wind aus der richtigen Richtung und hatte genug Kraft, um uns einigermaßen schnell unserem Ziel näher zu bringen. Der Tag begann ziemlich dramatisch, denn gerade als wir unser Boot klar machten zum Ablegen, zog ein Gewitter auf und wie wir später erfahren haben, schlug der Blitz wohl dabei in zwei Boote in dem Hafen ein. Alle Wettermodelle aber versprachen, dass das Gewitter bald zu Ende sein würde. Nichtsdestotrotz hatten alle ein etwas mulmiges Gefühl. Heiko musste noch die Lichtmaschine richtig in Position setzen (ein Urlaub, in dem er nicht wenigstens einmal kopfüber im Motorraum hängt, ist wohl kein richtiger Urlaub) und dann ging es los. Heiko ließ den Motor an und wir legten ab. Dann stellte Heiko fest, dass der Motor kein Wasser ansaugte und damit der Motor nicht gekühlt wird. Dann hieß es, schnell das Segel hoch, Motor aus und dann checken, wo das Problem lag. Dann war Heiko also wieder im Motorraum. Zum Glück erkannte er das Problem sehr schnell und konnte es auch recht schnell beheben, so dass wir dann ich wieder beruhigt weiter fahren konnten. Der Wind trieb uns schnell voran allerdings war die Welle während dieser Fahrt mal wieder sehr unangenehm. Eine ziemlich anstrengende Fahrt von ca. 10 Stunden lag hinter uns, als wir im Hafen von Kintholm einliefen. Wie zu erwarten, war dieser um diese späte Stunde schon pickepacke voll. Wir legten uns, mangels Alternativen, an die Kaimauer gegenüber der Einfahrt, aber waren uns die ganz Zeit nicht sicher, ob wir dort überhaupt bleiben dürfen. Als uns jedoch auch am nächsten Morgen der Hafenmeister nicht anwies, dass wir dort nicht liegen bleiben dürfen, entschieden wir uns den Tag dort zu bleiben. Erst als dann ein riesen Schiff an uns (und den Kosogs als unser Päckchen) gefühlt mit 10 Zentimtern Platz an uns vorbeizirkeln musste, verlegten wir uns doch noch. Wozu es dann überhaupt eine Hafenmeister gibt, könnten wir uns hier nicht erklären. Wir verbrachten einen schönen Strandtag in Klintholm. Das Wasser war warm, die Luft auch und die Kinder konnten fast bis zum Horizont ins Wasser laufen, bevor es tief wurde. Am Abend grillten wir gemeinsam in dem Wissen, dass wir bald unsere letzte gemeinsame Fahrt antreten werden und der Urlaub bald zu Ende sein wird. Jetzt liegen wir in Gedser. Der letzte gemeinsame Hafen, der letzte gemeinsame gemeinsame Tag / Abend in diesem Urlaub ist nun angebrochen. Zumindest wir werden morgen in unseren Heimthafen fahren, da am Wochenende das nächste Highlight auf uns wartet: die Einschulung von Jona
27. Juli 2019
Über die Erbseninseln nach Schweden
Es war sehr schön und sehr aufregend in Hammerhavn. Aber mit Ankunft der Braunalgen im Hafen, verließen wir unseren Liegeplatz und machten uns am 20.07. auf zu den Erbseninseln. Es sollte ein Tag mit wenig bis gar keinem Wind werden. Doch kurz vor Ankunft nahmen dennoch die Wellen zu, so dass es auch bei den eigentlich ruhigen Verhältnissen ein wenig unangenehm wurde. Je näher wir dem kleinen Hafen kamen, desto mehr würde uns bewusst, dass es für uns hier sehr schwierig sein wird, einen Liegeplatz zu finden. Wir waren ohnehin schon auf Päckchen eingestellt. Aber auch das stellte sich als ziemlich schwierig dar. Wir liefen also in den Hafen ein und er war noch voller, als vermutet. Sehr eng, sehr wenig Platz zum drehen, sehr viele Boote, die schon im Päckchen lagen und dazu noch eine gemeine Strömung. Kurz gesagt, schwierigste Anlegebedingungen. Wir waren schon dabei, uns als Päckchen an ein Boot zu legen, doch der Bootseigner wimmelte uns ab mit der Begründung, dass er morgen früh um 5 Uhr losfährt. Danach wurde es nicht einfacher. Das Boot an dem wir dann erstmal festmachten, wollte schon in 20 Minuten los und in die Lücke, die danach frei wurde, passten wir nur theoretisch rein. Es kamen jede Minute weitere Boote in den kleinen Hafen und machten das manövrieren mit der Yuendumu fast unmöglich. Dreimal sind wir in den Hafen rein und raus. Immer unter den wenig hilfreichen Blicken der anderen Bootseigentümer, die Angst um ihre Yachten hatten. Nur wenige wussten, dass unser Boot so fährt, wie es fährt, weil sich eben ein Langkieler anders bewegt, als die handelsüblichen Yachten. Es sieht dramatischer aus, als es ist und Heiko hatte die Yuendumu im Griff. Nichtsdestotrotz kamen wir beide ziemlich ins schwitzen. Erst kurz bevor wir schon aufgeben wollten, fuhr an einer der wenigen brauchbaren Stelle, ein Boot raus und machte für uns den Platz an der Kaimauer frei. Wir legten an und waren danach einigermaßen geschafft. Kurz danach lief auch die Puffin ein und legte bei uns an. Wir nutzten den Abend noch zum Grillen, auch wenn der Wind doch schon recht kräftig blies, aber die nächsten Tage sollten noch stürmischer werden. Im Anschluss an unseren Grillabend, gingen wir Erwachsenen noch auf einen Absacker zu einer Karnevalsparty auf der Insel und die Kinder hatten Kinoabend auf dem Boot. Sehr lustig anzusehen, diese Party auf den Miniinseln! Es war sowieso total absurd, was mitten in der Ostsee vor Bornholm auf zwei sehr kleinen Inseln aufgebaut wurde. Die beiden kleinen Inseln, nur verbunden durch eine Fußgängerbrücke, wurden zu einer einzigen Festung ausgebaut. In dem Informationsblatt für die Touristen stand, dass man sich nie, egal wo man sich auf den Inseln befindet, mehr als 10 Minuten weit weg vom Hafen ist. Das macht durchaus deutlich, auf welchem kleinen Fleckchen Erde man sich so befand. Also verteilten wir die Ausflüge, welche man durchaus auch in 3 Stunden machen könnte, auf zwei Tage. Wir hatten nämlich ein paar Tage abzuwettern. Den einen Tag erkundeten wir die Insel, mit einem kleinen Abstecher zum schnorcheln und am anderen Tag besuchten wir die Museen. Und eines muss man wirklich sagen, Museen können die Dänen. Es waren wirklich ganz tolle Ausstellungen, die uns die Geschichte dieser Inseln nahebrachten. Sehr interessant und die wirklich sehr schöne Umgebung und die Ausstellungen machten das schwierige Anlegemanöver fast wieder vergessen.
Von den Erbseninseln aus, traten wir dann im Prinzip schon den Rückweg an, als wir in Richtung Simrishamn fuhren. Danach hatten wir alle irgendwie das Gefühl, einen ganz anderen Urlaub zu machen. Bornholm und die Erbseninseln sind schon sehr speziell und auf jeden Fall sehr zu empfehlen. In Simrishamn angekommen, legten wir uns in den Fischereihafen an die Kaimauer. Viel Platz zum drehen, und auch wenn der eigentliche Yachthafen schon zu voll war, gab es eben eine gute Ausweichmöglichkeit…. Ganz anders als unser letzter Hafen. Es war sehr schön in dem Ort Simris. Schweden ist immer noch ein bisschen moderner als Dänemark und immer ein wenig, wie Ikea… Es gab einen super Strand, an dem wir die beiden Hafentage auch größtenteils verbrachten. Wir frischten unsere Vorräte ein wenig auf und aßen abends in einer leckeren Pizzeria. Nach zwei Tagen in Simrishamn verlegten wir uns gestern nach Ystad. Dem nächsten Hafen auf unserer anderthalb wöchigen Rücktour. Wir fanden gerade noch einen Platz am äußeren Fingersteg. Gerade noch rechtzeitig, wie wir feststellen mussten. Denn auch 16:00 Uhr war hier schon fast alles voll. Das war und ist hier in Südschweden ein Problem, denn von den vielen Häfen entlang der Küste, sind nur zwei, drei Häfen wirklich groß genug, um sie als Gasthafen anzulaufen. Heute waren wir in der Stadt unterwegs und morgen geht es weiter in Richtung Klintholm. Der Urlaub neigt sich langsam seinem Ende zu….
16. Juli 2019
Bornholm
Am 16.07. sollte die Reise dann weitergehen. Wir wollten uns in den Hafen nahe Hammerhus verlegen und von hier dann die entsprechenden Touren im Norden von Bornholm starten. Der Wind war schwach und wir mussten hart am Wind segeln. Das war ein guter Moment um unsere Genua auszuprobieren und wir stellten fest, dass wir damit wesentlich höher am Wind laufen können. Allerdings wurde der Wind immer schwächer und wir dümpelten mit weniger als 3 Knoten auf der Ostsee rum. Die Ostseewelle ist ja leider auch bei wenig Wind nicht angenehm und daher entschieden wir uns das letzte Stück mit Motorunterstützung zu fahren. Wie zu erwarten, war der Hafen schon gut gefüllt und wir konnten uns zwar noch an die Kaimauer legen, allerdings hingen wir ein ganzes Stück über, da hinter uns noch eine große Yacht lag. Die Puffin kam kurz hinter uns in den Hafen eingelaufen und legte sich als Päcken neben uns… Wir verbrachten mehrere schöne Tage in diesem Hafen. Natürlich war ein Ausflug zur Burg Hammerhus unausweichlich, genau wie eine Wanderung entlang der bornholmer Steilküste. Vorbei an Heidelandschaften, durch märchenhaft wirkende Wälder, zum Opalsee, zu den Kristallseen und wieder zurück. Hier konnten wir schonmal einen Vorgeschmack auf den nächsten Tag erhaschen, da über dem Opalsee eine Riesen Seilrutsche installiert wurde. Jeder machte sich so seine Gedanken, ob er es sich wohl am nächsten Tag trauen würde, die Riesenseilbahn hinunterzufahren. Am nächsten Tag wurde es dann ernst. Als erstes trauten sich Mara, Lilli, Heiko und Sebastian. Angespornt durch die vier, trauten sich dann auch Luna und Finn. Für Jeannette und mich fehlte noch ein letzter Anstoß und wir wären wohl auch gefahren, aber irgendjemand musste ja auch die Filme drehen… Da das wohl noch nicht aufregend genug war, sind Finn, Mara, Lilli, Heiko und Sebastian dann noch von der
wohl so 8 Meter hohen Klippe in den Opalsee gesprungen… Dieser Tag war wohl ein Highlight für alle, der sich schwer toppen lässt.
9. Juli 2019
Aufbruch nach Bornholm
Wir haben es geschafft!
Am 09.07.2019 starteten wir mit unserer diesjährigen Tour, diesmal in Richtung Bornholm. Ein paar Tage mussten wir noch in unseren Heimathäfen ausharren, da das Wetter ziemlich stürmisch und kabbelig war. Weil eine mindestens 20 stündige Fahrt vor uns lag, warteten wir bis Dienstag auf bessere Bedingungen. Dann ging es los…. Zunächst hatten wir einiges zu tun, um überhaupt aus unserem Hafen rauszukommen. Da in der Box hinter uns neuerdings ein Boot liegt, handelte es sich beim ablegen um Millimeter-Arbeit. Zum Glück half uns in diesem Fall der Wind und die Windrichtung, der die Yuendumu quasi mit aus dem Hafen schob. Dann noch ein Tankstop in Warnemünde und los ging die Reise nach Bornholm. Der Wind war sehr kräftig, aber er kam aus der richtigen Richtung und die Böen hielten sich einigermaßen in Grenzen. Es lief alles bestens und wir fuhren lange Zeit mit 6,5 Knoten und kamen dementsprechend schnell voran. Der kräftige Wind hatte natürlich auch seine Schattenseiten…. Die Ostseewelle war ziemlich ruppig, bis zu 1,5 Meter hoch und wie immer kamen die Wellen aus allen Richtungen. Dementsprechend fühlte sich die Crew… Gerade die Jungs hatten es dabei ziemlich schwer. Zur Nacht beruhigte sich der Wind ein wenig, was wir nach einem langen Segeltag als sehr erholsam empfanden. Wir nahmen damit allerdings auch in Kauf, dass die Geschwindigkeit sank, aber es fühlte sich für den Moment richtig an. In diesem Moment Schlich sich dann wohl auch die Crew der Puffin im Dunkeln an uns vorbei … Nach ziemlich genau 24 Stunden liefen wir, so gegen 9 Uhr, in Rønne Hafen ein und legten uns direkt neben die Puffin. Nachdem wir das Boot klar gemacht haben, aßen wir Frühstück und dann übermannte uns die Müdigkeit… Die Kinder waren selig, dass sie nun endlich wieder zusammen waren. Die einen bastelten auf einen Boot, während die anderen Tänze einstudierten. So konnten dann auch die Erwachsenen ein wenig Schlaf nachholen, damit sie auch den Rest des Tages überstehen konnten. Am nächsten Tag stand dann die Erkundung von Rønne im Vordergrund und die großen Mädels waren sehr glücklich, dass der erste Laden, an dem wir vorbeikamen ausgerechnet H&M war. Damit war klar, was am Ende des Tages unausweichlich sein wird, nämlich die Zusammenstellung eines Partneroutfits für Mara und Lilli…. Für den nächsten Tag haben wir dann eine Wandertour geplant. Die Tour führte uns nach Hasle, vorbei an stillgelegten Tagebau-Anlagen, durch dunkle, verwunschen aussehende Wälder und einem ausgedehnten Strandspaziergang. Am Ende unserer Wanderung kehrten wir dann in eine Fisch- Räucherei ein. Zum Glück erreichten wir diese noch vor dem sintflutartigen Regen. Spontan entschieden wir uns, auch dank des anhaltenden Regens, uns an dem sehr leckeren und reichhaltigen Räucherfisch-Buffet zu bedienen… Ein gelungener Abschluss eines gelungenen Tages.